Bilder im Raum schwebend

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Beate Winkler ist fasziniert von der „Kunst der Möglichkeit“. Das bedeutet für sie, Unverbundenes zu verbinden und neue Wahrnehmungsformen zu finden – in der Kunst und in der Gesellschaft. Diese Faszination begleitet sie vom Entstehungsprozess ihrer Werke über ihre Vermittlung bis hin zum gesellschaftlichen Dialog, der bei ihren Projekten eingebunden ist. Für sie gibt Kunst Impulse, ständig neu zu denken – wie vor einem leeren weißen Papier. Das setzt sie um in ihren Projekten und Ausstellungen, die mit Workshops, Diskussionen, Interaktionen und neuen Formen des Zusammenwirkens zwischen Kunst und Gesellschaft verbunden sind. Kunst als Möglichkeitsraum gerade in Zeiten tiefgreifender Veränderung.

Sie rollt ihre Werke ein und aus, hängt sie an die Decke oder befestigt sie an der Wand in unterschiedlichen Weisen. Teile ihrer Malerei sind vorhanden, aber nicht sichtbar. Durch Hängungen im offenen Raum bringt sie ihre Papierrollen zum Schweben – die Sehnsucht nach dem Fliegen aufgreifend. Durch die Vielfalt der Formgebung ihrer Kunst – Bild, Skulptur, Plastik, Malerei, Leerräume als Orte des Möglichen – werden sie zu Symbolen der Wandlungsfähigkeit- zur Kunst der Möglichkeit. Es sind „offene Kunstwerke“ und ein Impuls für unsere Gesellschaft, kreativ und offen auf Veränderungssituationen zu reagieren. Zu ihrem Verständnis von der Bedeutung von Kunst gerade bei gesellschaftlichen Veränderungsprozessen siehe die Seite Autorin.

Preise ihrer Werke auf Anfrage.

zum Video mit englischen Untertiteln kommen Sie hier.


„More than you see“, Kunsthaus Veszprém im Kontext von Kulturhauptstadt von Europa 2023

Mit der Eröffnung am 4. Mai 2024 und in ihren Arbeiten gibt Beate Winkler Impulse für den Umgang mit Veränderung: persönlich und gesellschaftlich. Die großen Herausforderungen, mit denen wir jetzt konfrontiert sind wie Krieg, Klimawandel, Globalisierung, Migration werden uns nur gelingen, wenn wir ein neues Verhältnis zu „dem Anderen“ und damit auch zu uns selbst entwickeln. Dazu brauchen wir ebenso Freiheit, Kreativität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Beate Winkler sieht so ihre Kunst in ständigem Dialog und in Beziehung mit dem Wandel. In Zeiten dramatischer Ungewissheit wählt sie bewusst alte Materialien wie handgeschöpftes Papier und farbige Tusche – altbewährte Materialien, die uns seit Jahrhunderten begleiten.

Im Eingangsbereich lädt Beate Winkler Besucher*innen ein, ihre Hoffnungen für einen neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt auf ein kleines Bild aus handgeschöpftem Papier zu schreiben oder zu malen. All diese Wünsche wurden in eine Zukunftsbox geworfen und im Eingangsbereich des Kunsthauses installiert: die Wand der Träume für ein neues WIR. Träume, die von Veszprem aus in die Welt getragen werden. Die Ausstellung ist Teil des Projektes #newTogether, das von den Österreichischen Kulturforen und Beate Winkler getragen und von vielen Organisationen unterstützt wurde und wird. Es begann in Berlin, wurde in Warschau und Timișoara fortgeführt und erweitert. Auch in Veszprém steht das Projekt im Kontext der Europäischen Kulturhauptstadt, wurde von einem Workshop begleitet und neu auf den Ort hin gestaltet.

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„Transforming“, Ausstellung in Timisoara, Kulturhauptstadt Europa 2023

Am 15. September 2022 wurde die Ausstellung „Transforming“ als Auftakt von und im Rahmen des Projekts „#newTogether“, in der Jecza Gallery, Timisoara, in Anwesenheit des Bürgermeisters Dominik Fritz, der österreichischen Botschafterin Adelheid Folie, der Galeristin Sorina Jecza und zahlreicher Gäste eröffnet. Dieses Projekt, das vom Österreichischen Kulturforum Bukarest zusammen mit Beate Winkler und anderen Organisation gestaltet wird, ist ein Teil von „Europäische Kulturhauptstadt Timisoara 2023“. Die Ausstellung „Transforming“ ist wesentliches Element von dem Projekt #newTogether, an dem ca. 100 Künstler*innen und Wissenschaftler*innen und 24 Organisationen beteiligt waren und bei dem Zukunftsbilder und Lösungsvorschläge für Probleme unserer Zeit erarbeitet wurden. In dem Projekt geht es auch darum, Kunst als Ort neuer gesellschaftlicher Initiativen zu begreifen. Es umfasst unterschiedliche Bereiche und besteht u.a. aus weiteren künstlerischen Arbeiten, Workshops, Dokumentarfilm, Interaktionen und nicht zuletzt aus einem Buch der Visionen für ein „new Together“. Weitere Projekte zu diesem Thema sind an anderen Orten in Planung.

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Beate Winklers Anmerkungen zur Ausstellung „Transforming“

Was mich motiviert

Wandel und Veränderung

Transformation. Veränderung. Wandel. Sie sind beständiger Teil der Natur, unserer Gesellschaft – von uns selbst. Ständig werden wir an sie erinnert – doch fast keiner will sie, weil sie unserem tiefsten Bedürfnis, dem Wunsch nach Sicherheit widersprechen.  Möglichkeiten und Zauber von Veränderung zu vermitteln, die oft verdrängt werden, für sie zu werben, das ist einer meiner Beweggründe, künstlerisch unterwegs zu sein – und diese Ausstellung „Transforming“ gemeinsam mit wunderbaren Begleiter:innen zu gestalten. Ich will meine Erfahrungen mit Transformationen teilen, ihre oft nicht direkt greifbaren, doch erfahrbaren Chancen vermitteln. Dazu gehört der permanente Dialog, der von Anfang bis zum Ende meines künstlerischen Prozesses dabei ist.

Die Kraft des weißen Papiers

Fasziniert bin ich von dem weißen Papier, das für mich ein Symbol ist für die Fülle von Möglichkeiten, die wir haben  – für die Offenheit von Kunst. Ich habe nie eine feste Vorstellung von dem, was ich konkret malen oder gestalten werde. Weißes, leeres Papier, das ich bewusst einsetze, ist für mich eine Quelle der Inspiration, ständig neu zu denken und schöpferisch zu sein. Und nicht zuletzt entsteht für mich eine geheimnisvolle Beziehung, die sich mit den Ursprüngen von Malerei verbindet: Mit handgeschöpftem Papier. Wohin wird diese Beziehung führen?

Unbegrenzte Möglichkeiten

Der nächste Halt bei meiner Reise sind die Farben. Farben sind für mich eine Quelle der Inspiration, ein Ausdruck des Unbewussten – sie stehen in einem permanenten Dialog zueinander. Sie zeigen mir auch das, was ich meide. Widerstände überwinden, zu ungewohnten Farbklängen greifen – Möglichkeitsräume tun sich auf. Zur Gestaltung steht mir meine Umwelt ist zur Verfügung: Tinte, Pinsel, Schwämme, Wasser, Stifte, Kämme, Hände  – fast alles, was mich umgibt. Fasziniert bin ich vor allem von meiner eigenen Reaktion, meiner Intuition, den Grenzen, die ich erfahre, den Einengungen, die ich mir selbst auferlege oder überwinde. Wie werde ich auf die Prozesse reagieren, die ich nur begrenzt steuern kann? Werde ich schneller sein als mein Verstand? Wie gelingt es mir, mich noch weiter zu vertiefen, das Nichtfassbare erahnen zu lassen, die Widersprüche sichtbar werden zu lassen?

Was mich fasziniert bei der Vermittlung meiner Kunst

Offene Kunstwerke – Symbole für Wandlungsfähigkeit

Auf Expedition gehe ich auch bei der Gestaltung meiner Papiere: Ich rolle sie ein und aus, hänge sie an die Decke, so dass sie zu fliegenden Skulpturen werden, stelle sie auf den Boden, nagele sie an die Wand. Durch Hängungen im offenen Raum bringe ich meine Papierrollen zum Schweben – die Vision und Sehnsucht nach dem Fliegen aufgreifend. Es gibt immer mehr Möglichkeiten als ich ahne. Diese ungeahnten Möglichkeiten erlebe ich auch, wenn ich kleinere Papierformate zu Skulpturen forme. Viele meiner Bilder haben eine Rückseite, aber der Betrachter und die Betrachterin kann sie nicht sehen. Oder Bildelemente sind vorhanden, aber man kann sie ebenfalls nicht sehen, weil sie eingerollt sind. Mehr Möglichkeiten sind gegeben, als mir bewusst ist. 

Dialog ist Essenz

Ich trete in einen Dialog mit den anderen, den Betrachterinnen und Betrachtern meiner Kunst  –  erfahre, wie er oder sie meine Kunstwelt wahrnimmt, erfährt und erlebt. Ich will wissen, was er oder sie denkt und fühlt. Was sie oder ihn fasziniert oder irritiert. Oder vielleicht gar nichts empfindet. Ich staune über die unterschiedlichen Reaktionen – auch Wahrnehmungen, die mir fremd sind. Und mich bereichern. Oder mich ärgern. All das wünsche ich mir von einem Gespräch mit anderen über meine Kunst – und über Kunst überhaupt.

Dialog mit dem Raum

Der Dialog gewinnt eine weitere Dimension mit dem Raum und der Auseinandersetzung mit den Bildern im Raum. Bei der Hängung meiner Bilder und denjenigen, die die Hängung gestalten. Mich in den Raum einzufühlen, was Raum und Bilder jeweils brauchen, und beides in Einklang miteinander zu bringen, ist eine faszinierende Phase des Prozesses. Einschließlich der vielleicht anderen Wahrnehmung derjenigen, die die Ausstellung mitgestalten. Allein sehe ich nur 180°, mit anderen 360°. Leichter gesagt als in der Tat umgesetzt. Aber es ist ein essenzieller Schritt, meine Werke loszulassen, die mit der Ausstellung mir immer mehr entgleiten und sich in andere Möglichkeitsräume begeben – von mir ganz unabhängig werden. Diesen Prozess habe ich in der Galerie Jecza mit Sorina Jecza und ihrem Team, mit denen ich die Ausstellung gemeinsam gestaltet habe, als besonders bereichernd erfahren. Es war und ist ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin – und Thomas Kloiber, der uns zusammengebracht und unterstützt hat.

Kunst und Kultur gehören in den Mittelpunkt der Gesellschaft

Kreativität und Kunst sind gefordert

Nicht zuletzt wünsche ich mir, dass Kunst an sich und natürlich auch meine Kunst einen gesellschaftlichen Impuls vermitteln. Wir sind in einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungsprozess, weil in fast allen Lebensbereichen zu gleicher Zeit Wandel stattfindet. Wir sind aufgefordert, unsere Gesellschaft „neu zu denken“  – neue Antworten zu suchen für grundlegende Fragen unserer Zeit und nicht die alten Antworten downzuloaden für die Fragen von heute. Dazu brauchen wir Offenheit, Kreativität, Vorstellungskraft und  –  den Freiraum der Kunst.

Die Kraft der Zukunftsbilder wahrnehmen

Für diesen Veränderungsprozess sind Zukunftsbilder notwendig: Bilder, die attraktiver sind als die Abwehr, die mit jeder Veränderung einhergehen. Hier kann die Kunst, die die Kraft der Utopie in sich trägt, gesellschaftspolitisch wirksam werden. Daher wurden auch die Besucher:innen der Ausstellung „Transforming“ zu einer Interaktion eingeladen. Jede und jeder wurde gebeten, ihre oder seine Träume oder Hoffnungen für ein neues WIR auf ein kleines Bild aus handgeschöpftem Büttenpapier –  das ein Original ist  – zu schreiben oder zu malen. Es konnte ein Satz sein, ein Symbol oder eine kleine Zeichnung.  All diese Träume und Wünsche wurden dann in eine “Zukunftsbox” geworfen und an einer Wand im Nationaltheater in Timișoara installiert: Eine Wand der Träume für ein neues WIR.  Auch so entstehen neue Zukunftsbilder – vielfältig, widersprüchlich und lebendig.  

Wir brauchen „Kunst und…“

Nicht zuletzt brauchen wir neue Formen des Zusammenwirkens über einzelne Berufsgrenzen und Lebensbereiche hinweg: Kunst und Dialog, Kunst und Bildung für die Zukunft, Kunst und Digitalisierung. Wir brauchen „Kunst und…“. Aus dieser Überzeugung heraus entwickle ich meine Ausstellungen und Projekte, in denen Kunst und Dialog verbunden werden und bei denen ganz unterschiedliche Aspekte zusammenwirken und sich gegenseitig inspirieren: Alles wird gebündelt in diesem Buch der Träume für ein neues WIR. Ein Buch, dem ich wünsche, dass es zu einer positiv veränderten Wirklichkeit beitragen wird.


Trust/Change

Am 7. März 2019 wurde Beate Winklers Ausstellung „TRUST / CHANGE“ im Österreichischen Kulturforum Warschau eröffnet. Auch hier war sie Impuls und Basis für innovative Formen des Dialogs. Kunst als elementare Ressource in Zeiten tiefgreifender Veränderungen, Perspektivenwechsel, Zukunftsbilder und Interaktion mit den Besucherinnen und Besuchern waren mit der Ausstellung „Trust/Change“ verknüpft. Begleitet wurde sie von Workshops, einer Performance und einer interaktiven Installation von Beate Winkler. Dies wurde zusammengefasst unter dem Titel „Zukunftsbilder für ein neues WIR – Kunst und Dialog“.

Projektbeschreibung „Trust/Change“

Dokumentation zur Ausstellung
„TRUST / CHANGE“

Dokumentation „Trust/Change“


Strong in Hope

Am 11. Januar 2017 wurde ihre Ausstellung „Strong in Hope“ im Österreichischen Kulturforum Berlin eröffnet. Die Ausstellung bildete den Rahmen des Gesamtprojektes „Strong in Hope – Zukunftsbilder für eine neues WIR“, bei dem ca 100 Pionierinnen und Pioniere aus Deutschland und Österreich zusammenkamen, um Zukunftsbilder für ein neues WIR zu entwerfen.

Gerade in Zeiten epochaler Umbrüche vermag Kunst durch ihre Offenheit und Unabhängigkeit ein wichtiger Wegweiser für neue Herausforderungen zu sein. Der künstlerische Diskurs ist dabei – und das zeigt das Werk von Beate Winkler sehr schön – nicht bloß Gegenwartskritik oder gesellschaftliche Opposition, sondern virulente, existentielle Kraft generell. Je weniger sie dabei funktionalisiert wird, umso mehr kann sie Sensorium und Kompass für gesellschaftliche Befundung sein.
Carl Aigner
Direktor Museum NÖ (St. Pölten), zur Ausstellung „Strong in Hope“

siehe auch: Carl Aigner: Kunst als Kompass


Installation „Kunst der Veränderung“

Am 28.03.2017 zeigte Beate Winkler in Berlin im Haus der Bundespressekonferenz die Installation „Kunst der Veränderung“. Auch hier verband sie ihre Kunst mit einem „Talk“.

Talk: Kunst der Veränderung

Bilder der Installation


Weitere Ausstellungen

Ausstellung „Welten – Tore“

Die Ausstellung „Welten – Tore“ war vom 21. Mai bis zum 12. Juli 2012 in der Flughafengalerie Graz zu sehen.

Ausstellung „Ankommen“ Die Ausstellung „Ankommen“ war im „Tempel”, Praterstr. 56, vom 19.Juni.2011 bis zum 30.September 2011 zu sehen.


Bildgedanken

Gelegentlich schreibt Beate Winkler zu ihren Bildern Texte, inspiriert von Suchbewegungen und Lebensthemen.

Bilder von Beate Winkler wurden z.B. in Graz gezeigt. Die Ausstellung „Welten – Tore“ war vom 21. Mai bis zum 12. Juli 2012 in der Flughafengalerie Graz zu sehen.

Ausstellung „Welten – Tore“